Sammlungsfotografen

Weiß der Geier

Seit der Mensch sei­ner selbst gewahr wur­de, defi­nier­te er sich in sei­nem unauf­lös­ba­ren Ver­hält­nis zur Natur. Sei­ne frühs­ten über­lie­fer­ten bild­haf­ten Äuße­run­gen sind Zeich­nun­gen an Höh­len­wän­den, die ihn als Jäger und Gejag­ten zei­gen. Die Natur fürch­te­te er im sel­ben Maße, wie er sie ver­ehr­te. Tie­re waren Nah­rung, wie auch Objekt kul­ti­scher Ver­eh­rung. Mensch­li­che Eigen­schaf­ten, wie Weis­heit, Dumm­heit, List und Tücke, wur­den auf sie pro­je­ziert, wie man sich auch mit tie­ri­schen Attri­bu­ten, wie Stär­ke, Schnel­lig­keit und über­bor­de­ner Pracht schmück­te. In den ältes­ten Über­lie­fe­run­gen erlang­ten Tie­re mytho­lo­gi­sche Bedeutung.

Mit der Aus­stel­lung „Weiß der Gei­er – Was die Tie­re uns bedeu­ten“ haben wir uns gemein­sam mit Mathi­as Gort, dem Aus­stel­lungs­ku­ra­tor der ina­tu­ra Dorn­birn, dar­an gewagt, das Ver­hält­nis von Mensch und Tier in sei­nen ver­schie­de­nen his­to­ri­schen und kul­tu­rel­len Dimen­sio­nen zu betrach­ten. Dabei war es unmög­lich, das The­ma erschöp­fend in all sei­nen unend­li­chen his­to­ri­schen Aus­for­mun­gen, künst­le­ri­schen, wirt­schaft­li­chen, kul­tu­rel­len und phi­lo­so­phi­schen Ver­äs­te­lun­gen zu beleuch­ten. Dank straf­fer Aus­wahl und exem­pla­ri­scher Ver­dich­tung ent­stand den­noch eine unter­halt­sa­me und viel­schich­ti­ge Aus­stel­lung, die im All­täg­li­chen neue Per­spek­ti­ven auf­zeigt, Fra­gen auf­wirft, Inter­es­se weckt und den Besu­chern einen indi­vi­du­el­len Abgleich mit eige­nen Erfah­run­gen ermöglicht.

»Weiß der Gei­er« ist als Wan­der­aus­stel­lung kon­zi­piert. Wei­te­re Sta­tio­nen wer­den folgen.



Nach oben scrollen