Im Jahre 1997 hat das Stift Admont mit dem Aufbau der Sammlung Gegenwartskunst begonnen. Die Jahresausstellung 2021 präsentiert Werke von zwölf Künstlern aus dem eigenen Bestand. Mit drei Stillleben aus unserem admontinischem Bilderzyklus »Zum Fressen gern« sind wir in dieser Ausstellung vertreten.
Im vergangenen Sommer hatten wir das große Glück, dass wir zwischen Lockdown und Lockdown unsere Ausstellung »Zum Fressen gern« im hohen Norden in Kloster Cismar zeigen konnten. Die einstige Benediktinerabtei gehört heute zum Verbund der Landesmuseen Schleswig-Holstein. Deren zentraler Standort ist die Museumsinsel Schloss Gottdorf in Schleswig. Zwei unserer Fotos hat das Museum für die eigene Sammlung moderner Kunst erworben. Sie haben einen würdigen Platz in bester Gesellschaft zwischen den holländischen Meistern in der Dauerausstellung gefunden. Das freut uns sehr.
Unter dem Motto »Sei mit dabei – für eine saubere Landschaft« konzipierte der Landesbetrieb Forst Brandenburg eine Ausstellung. Volker, selbst schon halber Brandenburger, war von der Försterin Annette Meckel eingeladen, sich an dem Projekt zu beteiligen. Gemeinsam mit den Studentin Rhea Herpel zog er los und sammelte allen Unrat, der am Straßenrand und in den umliegenden Wäldern zu finden war. Mit ausgestopften Tieren aus dem Forsthaus arrangierten und fotografierten die drei den ganzen Müll als beklemmende Stillleben. Es entstand eine eindrückliche Arbeit, die deutlich macht, was Brandenburger Wälder mit den Weltmeeren gemeinsam haben. Die Maus in der Flasche war dabei keine Inszenierung, sondern eines der Fundstücke, bei dem der Müll dem Tier offensichtlich zur tödlichen Falle geworden war.
Vor einem Jahr waren wir bei der Utzin Utz AG in Ulm. Dort fotografierten wir Produktionsanlagen im Dunklen, ausschnitthaft, mit nur einem eng fokussierten Licht. Mit dieser stimmungsvollen Bilderserie wurde der Geschäftsbericht des Unternehmens gestaltet. Alternativ dazu entstand eine zweite, gänzlich gegensätzliche Serie. Den feinen weißen Staub, der über allem lag, brachten wir dabei zum leuchten. Das Fotowochenende in Ulm war unsere letzte Fotoreise vor dem ersten Corona-Lockdown 2020. Ein Jahr später liegt der Staub über dem ganzen Land und niemand vermag zu sagen, wie es weiter geht.
Das Jahr 2020 war für alle herausfordernd und von besonderer Art. Der Kulturbereich musste erkennen, wie entbehrlich er über Nacht werden kann. Zugleich zeigt sich in der Not, wie elementar und unverzichtbar Kunst, Kultur und kulturelle Einrichtungen tatsächlich sind. Sie stiften Gemeinschaft und Gesellschaftszweck, sind Heimstatt, Heimat und Fenster in die weite Welt. Eine bundesweite Initiative drängt darauf, den Status von Kunst und Kultur – über den Augenblick der unmittelbaren Krise hinaus – im gesellschaftspolitischen Verständnis zu stärken. Das zielt nicht allein auf den Schutz von Kunst- und Kultureinrichtungen, von Künstlern und Kulturschaffenden, sondern das meint auch und vor allem den Zugang für alle und eine deutlich höhere Priorität für Kunst und Kultur als Bildungszweck – von Kindheit an. Mehr Informationen: Kultur ins Grundgesetz
Skelette, Hirn und Schädel, Vögel, Echsen und ein machtvoller Panther, eine prachtvolle Qualle, ein lebensgroßes Pferd – Martina Grund bringt ihre schnörkellosen Textilbilder mit tausenden farbigen Pailletten zum Funkeln. Kennengelernt haben wir sie im Kloster Cismar (Landesmuseen Schleswig-Holstein). Martina half beim Ausstellungsaufbau von »Zum Fressen gern«. Dabei kamen wir ins Gespräch. Dass sie auch Künstlerin ist, machte uns neugierig. Als wir wiederkamen, half Martina beim Abbau und am Abend waren wir eingeladen, zu ihr nach Hause in Lütjenburg. Alfred, Martinas Mann, Musiker und Musikproduzent, lernten wir dann am heimischen Herd kennen. Er bereitete ein wahres Festmal, während uns seine Frau ihr Atelier zeigte. Und da standen wir dann und staunten. Martinas plakative Bilder erinnern zuweilen an übergroße Lithograpien aus historischen Naturlehrbüchern. Bei jeder Bewegung verändern sie sich durch die tausendfache Reflektion des Lichtes. Wir hoffen, dass diese eindrücklichen Werke immer wieder ihr Publikum finden und wenn sich passende Räume fänden, würden wir sie gern einmal gemeinsam mit unserem Bilderzyklus »Zum Fessen gern« ausstellen. Alfreds Abendmal war köstlich und wenn so ein Norddeutscher erst einmal ins Reden kommt, dann wird es wirklich lustig. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen! Mehr Informationen zu Martina Grund: hier + hier
In Vorbereitung der Ausstellung »Aus Meisterhand – Tierpräparate von Ernst Heinrich Zollikofer« führte uns der Weg nach Kloster Einsiedeln in die Schweiz. Im staunenswerten Naturalienkabinett finden sich bis heute eine Vielzahl von historischen Präparaten, die Zollikofer im Auftrag des Stifts für die gymnasiale Ausbildung gefertigt hat. Für uns war der Besuch in Einsiedeln eine wunderbare Begebenheit. Wir durften die Gastfreundschaft der Benediktiner genießen und machten die bereichernde Bekanntschaft mit Pater Dr. Oswald Hollenstein, dem gute Geist der naturkundlichen Sammlung, der sich um Pflege und Bewahrung dieses Kleinods verdient gemacht hat.
Im vergangen Jahr eröffneten wir in der inatura Naturschau Dornbirn (Vorarlberg, Österreich) die Ausstellung »Weiß der Geier!«, die wir im Auftrag des Museums konzipiert und gestaltet hatten. Die Ausstellungsarchitektur sollte dabei leicht und transportabel sein, damit die Ausstellung auch wanderfähig wäre. Nun hat sie sich bei ihrer ersten Station bewährt. Mitten in Göppingen, im Museum zum Storchen, wurde sie aufgebaut. Mit Mathias Gort, dem Projektleiter der inatura, ging der Aufbau reibungslos von statten. Dr. Dominik Gerd Sieber, der neue Direktor des Archivs und der Städtischen Museen, adaptierte die Ausstellung durch einige regionale Ergänzungen zum Thema. Außerdem wird erstmals eine zusätzliche Auswahl von Fotografien gezeigt, die wir bereits im Jahr 2018 im Naturkundlichen Museum Göppingen aufnehmen konnten. Seit der feierlichen Eröffnung in der Göppinger Stadtkirche ist das Museum wegen der Corona-Maßnahmen geschlossen.