Sammlungsfotografen

Kultur ins Grundgesetz

Das Jahr 2020 war für alle her­aus­for­dernd und von beson­de­rer Art. Der Kul­tur­be­reich muss­te erken­nen, wie ent­behr­lich er über Nacht wer­den kann. Zugleich zeigt sich in der Not, wie ele­men­tar und unver­zicht­bar Kunst, Kul­tur und kul­tu­rel­le Ein­rich­tun­gen tat­säch­lich sind. Sie stif­ten Gemein­schaft und Gesell­schafts­zweck, sind Heim­statt, Hei­mat und Fens­ter in die wei­te Welt. Eine bun­des­wei­te Initia­ti­ve drängt dar­auf, den Sta­tus von Kunst und Kul­tur – über den Augen­blick der unmit­tel­ba­ren Kri­se hin­aus – im gesell­schafts­po­li­ti­schen Ver­ständ­nis zu stär­ken. Das zielt nicht allein auf den Schutz von Kunst- und Kul­tur­ein­rich­tun­gen, von Künst­lern und Kul­tur­schaf­fen­den, son­dern das meint auch und vor allem den Zugang für alle und eine deut­lich höhe­re Prio­ri­tät für Kunst und Kul­tur als Bil­dungs­zweck – von Kind­heit an. Mehr Infor­ma­tio­nen: Kul­tur ins Grundgesetz

Glitzernde Kreaturen

Ske­let­te, Hirn und Schä­del, Vögel, Ech­sen und ein macht­vol­ler Pan­ther, eine pracht­vol­le Qual­le, ein lebens­gro­ßes Pferd – Mar­ti­na Grund bringt ihre schnör­kel­lo­sen Tex­til­bil­der mit tau­sen­den far­bi­gen Pail­let­ten zum Fun­keln. Ken­nen­ge­lernt haben wir sie im Klos­ter Cis­mar (Lan­des­mu­se­en Schleswig-Holstein). Mar­ti­na half beim Aus­stel­lungs­auf­bau von »Zum Fres­sen gern«. Dabei kamen wir ins Gespräch. Dass sie auch Künst­le­rin ist, mach­te uns neu­gie­rig. Als wir wie­der­ka­men, half Mar­ti­na beim Abbau und am Abend waren wir ein­ge­la­den, zu ihr nach Hau­se in Lüt­jen­burg. Alfred, Mar­ti­nas Mann, Musi­ker und Musik­pro­du­zent, lern­ten wir dann am hei­mi­schen Herd ken­nen. Er berei­te­te ein wah­res Fest­mal, wäh­rend uns sei­ne Frau ihr Ate­lier zeig­te. Und da stan­den wir dann und staun­ten. Mar­ti­nas pla­ka­ti­ve Bil­der erin­nern zuwei­len an über­gro­ße Litho­gra­pien aus his­to­ri­schen Natur­lehr­bü­chern. Bei jeder Bewe­gung ver­än­dern sie sich durch die tau­send­fa­che Reflek­ti­on des Lich­tes. Wir hof­fen, dass die­se ein­drück­li­chen Wer­ke immer wie­der ihr Publi­kum fin­den und wenn sich pas­sen­de Räu­me fän­den, wür­den wir sie gern ein­mal gemein­sam mit unse­rem Bil­der­zy­klus »Zum Fes­sen gern« aus­stel­len. Alfreds Abend­mal war köst­lich und wenn so ein Nord­deut­scher erst ein­mal ins Reden kommt, dann wird es wirk­lich lus­tig. Wir freu­en uns auf ein Wie­der­se­hen! Mehr Infor­ma­tio­nen zu Mar­ti­na Grund: hier + hier

Das Naturalienkabinett in Kloster Einsiedeln

In Vor­be­rei­tung der Aus­stel­lung »Aus Meis­ter­hand – Tier­prä­pa­ra­te von Ernst Hein­rich Zol­li­ko­fer« führ­te uns der Weg nach Klos­ter Ein­sie­deln in die Schweiz. Im stau­nens­wer­ten Natu­ra­li­en­ka­bi­nett fin­den sich bis heu­te eine Viel­zahl von his­to­ri­schen Prä­pa­ra­ten, die Zol­li­ko­fer im Auf­trag des Stifts für die gym­na­sia­le Aus­bil­dung gefer­tigt hat. Für uns war der Besuch in Ein­sie­deln eine wun­der­ba­re Bege­ben­heit. Wir durf­ten die Gast­freund­schaft der Bene­dik­ti­ner genie­ßen und mach­ten die berei­chern­de Bekannt­schaft mit Pater Dr. Oswald Hol­len­stein, dem gute Geist der natur­kund­li­chen Samm­lung, der sich um Pfle­ge und Bewah­rung die­ses Klein­ods ver­dient gemacht hat.


Weiß der Geier – im Storchen!

Im ver­gan­gen Jahr eröff­ne­ten wir in der ina­tu­ra Natur­schau Dorn­birn (Vor­arl­berg, Öster­reich) die Aus­stel­lung »Weiß der Gei­er!«, die wir im Auf­trag des Muse­ums kon­zi­piert und gestal­tet hat­ten. Die Aus­stel­lungs­ar­chi­tek­tur soll­te dabei leicht und trans­por­ta­bel sein, damit die Aus­stel­lung auch wan­der­fä­hig wäre. Nun hat sie sich bei ihrer ers­ten Sta­ti­on bewährt. Mit­ten in Göp­pin­gen, im Muse­um zum Stor­chen, wur­de sie auf­ge­baut. Mit Mathi­as Gort, dem Pro­jekt­lei­ter der ina­tu­ra, ging der Auf­bau rei­bungs­los von stat­ten. Dr. Domi­nik Gerd Sie­ber, der neue Direk­tor des Archivs und der Städ­ti­schen Muse­en, adap­tier­te die Aus­stel­lung durch eini­ge regio­na­le Ergän­zun­gen zum The­ma. Außer­dem wird erst­mals eine zusätz­li­che Aus­wahl von Foto­gra­fien gezeigt, die wir bereits im Jahr 2018 im Natur­kund­li­chen Muse­um Göp­pin­gen auf­neh­men konn­ten. Seit der fei­er­li­chen Eröff­nung in der Göp­pin­g­er Stadt­kir­che ist das Muse­um wegen der Corona-Maßnahmen geschlossen.

Wiedersehen in Bielefeld

Im Naturkunde-Museum Bie­le­feld hat­ten wir erst­mals gemein­sam Gele­gen­heit in den Samm­lungs­be­stän­den eines Muse­um zu foto­gra­fie­ren. Im Jahr 2014 kon­zi­pier­ten wir die Aus­stel­lung »Schau mal an!«. Im August 2020 waren wir erneut ein­ge­la­den, hin­ter den Kulis­sen des Muse­ums zu foto­gra­fie­ren. Zehn Tage waren wir vor Ort und von früh bis spät an der Arbeit. Die ver­trau­te Samm­lung ent­deck­ten wir dabei auf neue Weise.


Auftragskunst im hohen Norden

Im Auf­trag des Muse­ums für Kunst und Tech­nik des 19. Jahr­hun­derts in Baden-Baden foto­gra­fier­ten wir im Schiff­fahrts­mu­se­um Ros­tock Objek­te und his­to­ri­sche Kapi­täns­bil­der für einen Aus­stel­lungs­ka­ta­log. Vor Ort in den Samm­lun­gen hat­ten wir Gele­gen­heit auch wei­te­re mari­ti­me Samm­lungs­ge­gen­stän­de mit der Kame­ra in den Blick zu nehmen.

Sammlungsfotografie in der Humboldt-Universität

Von der Humboldt-Universität Ber­lin waren wir beauf­tragt, in 12 Fakul­tä­ten, ihren Archi­ven und Samm­lun­gen, aus­ge­wähl­te Objek­te in den räum­li­chen Gege­ben­hei­ten zu doku­men­tie­ren. Dabei waren wir Samm­lungs­fo­to­gra­fen ganz in unse­rem Element.


Enthüllung in Ulm

Unse­re letz­te Arbeits­rei­se vor der Corona-Eiszeit führ­te uns zur Uzin Utz AG nach Ulm. In den weit­läu­fi­gen Werk­hal­len erstell­ten wir eine Foto­se­rie für den aktu­el­len Geschäfts­be­richt des Unter­neh­mens. Nach­dem es wie­der mög­lich war, ergrif­fen wir die Gele­gen­heit erneut nach Ulm zu fah­ren. Wie von allen ande­ren Foto­gra­fen der Jah­re zuvor haben sich Wer­ner Utz und Sabi­ne Gum auch eines unse­rer Fotos aus­ge­wählt, dass sei­nen fes­ten Platz im Werk erhal­ten soll­te. Gemein­sam haben wir es aus­ge­packt und an der pas­sen­den Wand ver­or­tet. Die Über­ga­be des Bil­des fei­er­ten wir im Anschluss mit einem vor­züg­li­chem Abend­mal in der Ulmer Alt­stadt, bei dem viel gelacht und wenig über Coro­na gere­det wur­de. Es war ein wun­der­ba­rer Abend. Wir freu­en uns auf ein Wiedersehen.

»Mechanische Tierwelt« im Stadtmuseum Crailsheim

Bis zum 20. Sep­tem­ber sind die his­to­ri­schen Blech­tie­re im Muse­um im Spi­tal, dem Stadt­mu­se­um Crails­heim, zu Gast. Eine Eröff­nungs­fei­er war auch hier nicht mög­lich. Um so herz­li­cher war das Wie­der­se­hen mit Frau Lind­ner und ihren Kol­le­gen. Wir sind der ver­läss­li­chen Direk­to­rin des Hau­ses sehr dank­bar, dass wir unse­re Aus­stel­lung – trotz Corona-Auflagen – wie geplant in Crails­heim zei­gen kön­nen. Mehr Infor­ma­tio­nen: www.mechanische-tierwelt.de

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